Inhalt
Kurzkommentar |
Aufgrund der voraussichtlich noch anhaltenden "Uni@Home"-Situation wird die Lehre für das kommende SoSe derzeit umstrukturiert und re-organisiert. Bitte informieren Sie sich regelmäßig auf den entsprechenden Seiten (Wusel, moodle, Institutshomepage), wie weiter verfahren wird.
Die Anmeldung für das Seminar erfolgt über Moodle. Sie haben hierfür bis zum 20.04.2020 Zeit, das Seminar beginnt ab dem 22.04.2020. Weitere Informationen erhalten Sie Ende sowohl auf Wusel als auch im entsprechenden Moodle-Kurs (Inhalte, Seminarplan, Literatur, Leistungsanforderungen, ...). Das Passwort lautet: Halbbildung
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Kommentar |
Das Seminar befasst sich mit Bildung als gesellschaftliches Phänomen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sowohl Idee als auch Praxis von Bildung nur innerhalb des gesellschaftlichen Horizonts, in dem sie gedacht sind und in dem sie stattfinden, verstanden werden können. Das gesellschaftliche Bedingungsverhältnis betrifft sowohl die Form (Wie vollzieht sich Bildung?), das Medium (Worin und wodurch bildet man sich?) und das Ziel (Wozu bildet man sich?) von Bildung. Im Rahmen des Seminars werden wir zwei theoretische Perspektiven erschließen, die Bildungstheorie als Gesellschaftsanalyse verstehen. Dabei handelt es sich einerseits um Theodor W. Adornos Theorie der Halbbildung (1955) und Konrad Paul Liessmanns Theorie der Unbildung (2008). Gemeinsam ist den Analysen die Krise der Bildung vor dem Hintergrund der „Kapitalisierung des Geistes” (Liessmann) zu untersuchen. Adorno argumentiert innerhalb des Rahmens der bürgerlich-spätkapitalistischen Gesellschaft, in der die Transformation von Bildung in einen allgemeinen Zustand der Halbbildung in konstitutivem Zusammenhang mit der Industrialisierung der Kultur erfasst wird. Liessmann analysiert Bildung im Kontext der Wissensgesellschaft und der Industrialisierung des Wissens.
Ziel des Seminars ist es einerseits, die Analysen als eigenständigen Beitrag zur Diskussion des Bildungsbegriffs nach 1945 zu untersuchen. Andererseits wird die Intention verfolgt die Verbindungslinien sowie die Brüche, die sich zwischen den Untersuchungen ergeben, genauer in den Blick zu nehmen.
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Literatur |
Adorno, Theodor W. (1972 [1965]): Gesellschaft. In: Ders.: Gesammelte Schriften 8: Soziologische Schriften 1. Frankfurt/M.: 9-19.
Adorno, Theodor W. (1972 [1959]): Theorie der Halbbildung. In: Ders.: Gesammelte Schriften 8: Soziologische Schriften 1. Frankfurt/M: 93-121.
Liessmann, Konrad Paul (2008). Theorie der Unbildung. München/Zürich. |
Bemerkung |
Bitte beachten Sie, dass die Pfingstferien in diesem Semester ausfallen.
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