Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
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Kommentar |
Mit dem Italienzug Kaiser Heinrichs III. im Jahre 1046 nahmen tiefgreifende Reformprozesse des Papsttums sowie der Gesamtkirche ihren Anfang, welche die kollegial organisierte „Bischofkirche” in eine zunehmend hierarchisch strukturierte und auf Rom zentrierte „Papstkirche” umbauten. Die erste Phase dieser Prozesse (1046-1057) wurde durch die enge Zusammenarbeit zwischen der päpstlichen und der kaiserlichen Gewalt in der Moralreform der Christenheit – vor allem gegen den Verkauf geistlicher Ämter (Simonie) – gekennzeichnet. In einer späteren Phase – insbesondere ab dem Pontifikat Gregors VII. (1073-1085) – führte jedoch die Verteidigung der kirchlichen Freiheit (libertas Ecclesiae) durch die Reformpäpste zu einer zunehmenden Spannung zwischen den beiden Universalgewalten, welche in der Regierungszeit Kaiser Heinrichs IV. (1056-1106) in den epochalen Konflikt um die Laieninvestitur – den berühmten „Investiturstreit” – und in ein dauerhaftes Schisma zwischen den „gregorianischen” Päpsten und dem kaisertreuen Gegenpapst Clemens III. (1080-1110) mundete.
Das Proseminar wird die Teilnehmer in die Methodik und Propädeutik der Mittelalterlichen Geschichte einführen. Im Rahmen der Veranstaltung werden Grundzüge historischer Hilfswissenschaften (Paläographie und Diplomatik) sowie die grundlegenden Hilfsmittel des Historikers vorgestellt werden.
NB: Im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte liegen vom 7. Oktober bis zum 11. Oktober Teilnahmelisten für die Proseminare aus. Eine Teilnahme am Proseminar ist nur nach Eintrag in die entsprechende Liste möglich!
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Literatur |
Hans Werner Goetz: Proseminar Geschichte: Mittelalter (Uni-Taschenbücher 1719), 4. Auflage: Stuttgart 2006.
Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (Urban-Tb. 33), 18. Auflage: Stuttgart [u. a.] 2012. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA, BA-AKWI-F
Modul: P2, P2b |