Erst als Industrialisierung und Technisierung aus dem Alltag vieler Menschen in Europa schon nicht mehr wegzudenken waren, gab es innerhalb der Philosophie erste Versuche, eine Technikphilosophie zu begründen: Ernst Kapps Grundlinien einer Philosophie der Technik (1877) gilt als das erste Werk, das eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit dem Thema Technik als Gegenstandsbereich der Philosophie angestoßen hat. Seither hat dieses Thema so unterschiedliche Denker wie Karl Marx (1818-1883) Martin Heidegger (1889-1976), Walter Benjamin (1892-1940) oder Arnold Gehlen (1904-1976) beschäftigt. Diese Liste ließe sich beliebig erweitern, ebenso wie die Liste der thematischen Bereiche, in denen die Technik seither philosophisch diskutiert wird: ob im Bereich der Lebenswissenschaften, der Anthropologie, der Ethik – der Medizin- und Roboterethik – oder im Kontext von Debatten um den Transhumanismus, all diese Bereiche verweisen darauf, dass die Technik zunehmend tiefer in unseren Alltag eindringt und dadurch nicht nur unser Weltbild, sondern auch unser Verhältnis zu uns selbst deutlich verändert.
Im Seminar werden wir uns vor allem ‚klassische‘ Positionen zur Technikphilosophie in gemeinsamer Lektüre aneignen. Gegen Ende des Semesters wird dann auch ein Blick auf neuere Ansätze geworfen, die das Aufweichen der Grenze zwischen Mensch und Maschine thematisieren. Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur selbständigen Lektüre sowie zur aktiven Teilnahme.
Darüber hinaus wird im Rahmen des Seminars am 07.01.2020 eine Exkursion zu der Ausstellung mit dem gleichlautenden Titel „Der montierte Mensch” im Folkwang-Museum in Essen stattfinden. Die Kosten für die Führung (Beginn 15:00 Uhr) und den Eintritt werden von der Bergischen Universität Wuppertal übernommen:
https://www.museum-folkwang.de/de/aktuelles/ausstellungen/ausblick/der-montierte-
Beachten Sie, dass dieses Seminar zulassungsbeschränkt ist, bitte registrieren Sie sich deshalb bis zum 15.10.2019 über die Plattform Wusel.
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